Die 14. Auflage des Berlin Marathons zeigte einmal mehr, dass sich die Inlineskater auch von widrigen Bedingungen nicht abschrecken lassen. In bester Stimmung kamen nicht nur die Profis ins Ziel, auch die Freizeitskater feierten ein Fest auf Rollen.
Inlineskating. – 7500 gemeldete Skater aus 30 Nationen waren auch heuer mit dabei. Berlin ist immer etwas sehr Spezielles. Alles, was im Inlinezirkus Rang und Namen hat, gibt sich hier die Ehre. Berlin ist das grösste und beste organisierte Rennen auf der World Tour. Am vergangenen Samstag, um 16 Uhr, war es so weit. Die Skater machten sich auf die schwierigen 42,195 Kilometer. Am Strassenrand feuerten rund 150 000 Zuschauer trotz schlechtem Wetter die Fahrer an.
Mittendrin auch der Vaduzer Topskater André Wille vom Ideeprint Xtech-Team. Der Liechtensteiner hatte sich für das vorletzte Rennen sehr viel vorgenommen und startete dementsprechend motiviert. Seine Form zeigte nach den letzten Rennen steil nach oben. Auch nach einer so langen Saison scheint er noch nicht genug zu haben von den Wettkämpfen.
Bei der ersten Selektion dabei …
Schon kurz nach dem Start war er immer sehr weit vorne anzutreffen. Zu gross war die Gefahr, im hinteren Teil des Feldes in einen Sturz verwickelt zu werden. Immer wieder starteten aus dem grossen Feld Attacken. Das Tempo war trotz des sehr schlechten Wetters immer sehr hoch. Auch Wille war bei einigenTempoverschärfungen und Attacken mit dabei. Das Hauptfeld wurde aufgrund des hohen Tempos und den schlechten Wetterbedingungen immer kleiner. Nach 25 Kilometern konnte sich eine Gruppe von zunächst 28 Fahrern aus dem Hauptfeld absetzen. Auch André Wille hatte in dieser gut harmonierenden Gruppe Unterschlupf gefunden.
… nach 30 km fiel Wille zurück
Nach einer schwierigen und rutschigen Kurve nach 30 Kilometern sprengte sich diese Spitzengruppe und 13 Skater konnten sich vom Spitzenfeld lösen. Wille war zu diesem Zeitpunkt im hinteren Teil des Feldes. Er wollte nicht reagieren und keine Nachführarbeit leisten. Dies zu Recht, hatte Wille doch mit dem Italiener Elio Cuncu einenTeamkollege in der Spitzengruppe. Die Führenden hielten das Tempo konstant hoch und der Sieger wurde aus diesem 13-köpfigen Feld ermittelt. Gewonnen wurde der Wettkampf am Ende vom Schweizer Severin Widmer.
«Schlechte Konstellation für mich»
André Wille attackierte kurz vor Schluss noch einmal aus dem Verfolgerfeld heraus und wollte damit einen Sprint verhindern. Leider konnte er sich von seinen Mitstreitern nicht absetzen und rollte als guter 26. ins Ziel. Er ergatterte sich somit 25 Weltcuppunkte. «Als sich das Feld nach 30 km teilte, wollte ich keine Nachführarbeit leisten. Zum einen, weil in meiner Gruppe einige grosse Namen waren, welchen ich das Nachführen überlassen wollte und zum anderen, weil mit Elio ein Fahrer meines Teams vorne dabei war», so Wille, der sich mit seiner Leistung zufrieden zeigte. «Ich hatte mir einen Top-Ten-Platz erhofft, doch aufgrund der Rennkonstellation war das nicht möglich.»
Am kommenden Sonntag steht für AnderéWille das letzte Rennen dieser Saison auf dem Programm. Im Rahmen des German Inline Cups startet derVaduzer beim Köln Marathon.
Quelle: Vaterland vom Mittwoch, 29. September 2010, Seite 17.